Die Gerüchteküche brodelt
Langsam weicht die Dunkelheit dem Licht. In der ruhigen Morgenzeit treffen sich die Tiere zum Gedankenaustausch über die Berufung von Noah und ihre eigene Rolle darin. Als die Sonne immer weiter in den strahlend blauen Himmel emporsteigt, werden schleunigst Vorsichtsmassnahmen getroffen, damit das eigene Fell nicht geröstet wird, denn die meisten Tiere sind erst vor kurzem aus dem Winterschlaf erwacht.
Unverhofft schlägt das friedliche Gemurmel um in eine heftige Disputation. Nach genaueren Erkundigungen bei den um die Arche versammelten Tieren erfährt man den Grund. Jeder will die Arche auf seine Art und Weise bemalen. Zum Glück ist unsere Frau Noah sich nie um eine Lösung verlegen. Schnell schreitet sie ein und organisiert einen fairen Wettkampf, mit dem Ziel die bemalbare Fläche aufzuteilen.
Plötzlich ist die Taube verschwunden. Was?!? Der Löwe hat sie gefressen? Wie ein Lauffeuer verbreitet sich das Gerücht über den Lagerplatz. Soll man den Löwen nun über Bord werfen? Die Wogen gehen hoch, doch der Sinn für Gerechtigkeit behält Oberhand. Zuerst muss geklärt werden ob der Löwe wirklich der Schuldige ist. Allerhand Hinweise werden gesammelt und ausgewertet, die Verdächtigungen erhärten sich…
Grosses Glück für den Löwen. Plötzlich taucht die Taube wieder auf. Im Mund einen Zweig. Wer weiss noch von welchem Baum? Die Wissenden können sich messen mit den Tieren welche mehrfach kompetentes Wissen in Bibelfragen gegen Münzen unter Beweis gestellt haben. Also wenn die Taube einen Zweig dabei hat, dann muss doch irgendwo in der Nähe Land sein oder?
Langsam neigt sich der Tag dem Abend zu. Im prasseln des Regens wird gesungen und darüber nachgedacht, wer heute für uns wie eine Arche ist und was das für uns bedeutet.